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Meinung: Die K-Frage: Wissenschaftlicher Stoiberismus

Es ist immer ein wenig heikel, politische Ziele wissenschaftlich begründen zu wollen. Der Marxismus hat es im Großen versucht mit seinem wissenschaftlichen Sozialismus.

Es ist immer ein wenig heikel, politische Ziele wissenschaftlich begründen zu wollen. Der Marxismus hat es im Großen versucht mit seinem wissenschaftlichen Sozialismus. Besonders gut geklappt hat das nicht. Gestern versuchte es die CSU im Kleinen und lud Frau Professor Köcher zum Referat, damit sie anhand wissenschaftlicher Umfragen die Richtigkeit des Stoiberismus beweisen sollte. Das wird auch nicht klappen. Denn es kommt schon lange nicht mehr darauf an zu beweisen, dass Stoiber der beliebtere Kandidat wäre, sondern darauf, dass er es werden kann, ohne der CDU und ihrer Chefin einen Schaden zuzufügen, der wiederum Stoibers Wahlchancen vermindern könnte. Wenn hier eine Wissenschaft helfen würde, dann nicht die Demoskopie - allenfalls die Psychologie. Ja, warum versuchen es die Strategen in der K-Frage nicht einfach auf die sanfte Tour? Es wird wohl am tiefen gegenseitigen Misstrauen liegen. Wenn die Herren wüssten, dass die Dame dem Herrn den Vortritt lassen wird, dann könnten sie ihren Balz- und Drohtanz mit 27 Auerhähnen gleich beenden. Dann würde Merkel auch nicht beschädigt. Doch es ist zu erwarten, dass Merkel ihre Wer-mir-schadet-schadet-der-Union-und-damit-sich-selbst-Karte bis zum bitteren Ende in der Hand behält. Also müssen sie ihr weiterhin so schaden, dass sie zu beschädigt ist, um noch anzutreten. In einer solchen Lage hilft keine Wissenschaft, da hilft nur beten, dass die Quälerei bald vorbei ist. Aber vom Beten verstehn die Herren von der CSU ja was.

bul

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