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Meinung: Die Kunst der Hupe

Warum fehlt den Menschen in nördlichen Gefilden zum Leben alles wirklich Wichtige? Sie tanzen schlechter als die im Süden, sie kochen schlechter.

Warum fehlt den Menschen in nördlichen Gefilden zum Leben alles wirklich Wichtige? Sie tanzen schlechter als die im Süden, sie kochen schlechter. Und manche behaupten, sie seien sogar schlechter im Bett. Insofern ist der Spruch „make love not war“ hier oben von zweifelhafter Durchschlagskraft. Böse Zungen könnten entgegnen, jeder solle lieber das machen, was er am besten kann. Was der nördliche Mensch allerdings außer Krieg führen gut kann, ist: Auto fahren. Darum ist die Idee einiger Friedensbewegter äußerst hintersinnig, dass jetzt für den Frieden gehupt werden soll. Am 28. Februar sollen Autofahrer weltweit zur gleichen Uhrzeit auf die Hupe drücken, um die Politiker davon abzuhalten, in den Krieg zu ziehen. Funktionieren kann diese Idee natürlich nur im Norden. Denn in Madrid oder Buenos Aires, in Rom oder Athen wird die friedensbewegte Huperei gar nichts bringen, weil dort ohnehin ständig gehupt wird. Nur im Norden hat man die Kunst der akustischen Lebensfreude im Straßenverkehr noch nicht entdeckt. Bisher. Und selbst wenn die Aktion für den Frieden nichts bringen sollte – kulturell wäre sie für Berliner und Osloer ein Sprung nach vorn. Honky Tonk. beu

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