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Meinung: „Die Reformen in der Türkei…

… müssen im selben Tempo weitergehen.“ Zwei Tage war der türkische Außenminister Abdullah Gül wieder in Berlin, um für den EU-Beitritt seines Landes zu werben.

… müssen im selben Tempo weitergehen.“

Zwei Tage war der türkische Außenminister Abdullah Gül wieder in Berlin, um für den EU-Beitritt seines Landes zu werben. Neben Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist er der „Chefverkäufer“ der türkischen Reformpolitik. Unermüdlich bereist Gül die EU-Staaten, um für die baldige Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Türkei zu werben. Anders als Erdogan kann sein Außenminister dabei mit seinen Gesprächspartnern in Europa und anderswo auch direkt kommunizieren – der 54-jährige aus dem zentralanatolischen Kayseri spricht Englisch und Arabisch.

Wie Erdogan stammt Gül aus dem Milieu des frommen Kleinbürgertums in der Türkei. Nach einem Wirtschaftsstudium verbrachte er einen Großteil der achtziger Jahre bei der Islamischen Entwicklungsbank in Saudi-Arabien und stürzte sich nach seiner Rückkehr in die Türkei 1991 in die Politik. Zuerst saß er für die islamistische Wohlfahrtspartei im Parlament, seit 2002 als einer der führenden Köpfe der Regierungspartei AKP. In Wohlfahrts-Zeiten profilierte sich Gül als Vertreter des islamistischen Reformflügels, der gegen die Traditionalisten antrat. Nach dem Wahlsieg der AKP im November 2002 wurde er zunächst Ministerpräsident und trat ein halbes Jahr später zurück, um für Erdogan Platz zu machen. Als Außenminister und Vizepremier ist er nach Erdogan der zweitmächtigste Mann in der Regierung.

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