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Meinung: Die Schwäche des Sanften

EIN NEUER PREMIER FÜR PALÄSTINA

Nach langem Ringen ist es nun soweit: Das palästinensische Parlament hat das Kabinett des neuen Premierministers Mahmud Abbas bestätigt. Auch wenn der Machtkampf mit Jassir Arafat nicht endgültig entschieden ist: Bei seiner Antrittsrede hat Mahmud Abbas gezeigt, dass er Ton und Geist der Auseinandersetzung mit Israel ändern will. Es zeugt von seinem Verständnis für die Empfindlichkeiten der Israelis, wenn Abbas am israelischen HolocaustGedenktag nicht nur die Leiden des eigenen Volkes erwähnt, sondern auch die der Juden. Neben dieser versöhnlichen Symbolik wird es aber darauf ankommen, ob der Premier sein anspruchsvolles Programm umsetzen kann: Er will das „bewaffnete Chaos“ beenden, die Terror-Gruppen entwaffnen und die Korruption bekämpfen. Und er wird auf viele Widerstände stoßen. Arafat hat kein Interesse daran, dass die Verwaltung transparenter wird und etwa die Geldströme an die Al-Aqsa-Brigaden nicht weiter verschleiert werden können. Diese und die Terroristen von Hamas und Dschihad werden sich nicht ohne heftigste Gegenwehr entwaffnen lassen. Die Angst aller Friedenswilligen: dass der Mann der sanfteren Töne gegenüber Israel am Ende zu schwach sein könnte, um erfolgreich zu sein. clw

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