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Die SPD und ihr Kandidat: Ans Porzellan denken

Es ist hausgemacht, SPD-gemacht, was geschieht, keiner sonst ist schuld daran – dass Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat nicht aus dem Popularitätstief herauskommt. Lockere Sprüche, nicht ganz so staatsmännische, sind das eine; sie können übrigens durchaus sympathisch daherkommen.

Es ist hausgemacht, SPD-gemacht, was geschieht, keiner sonst ist schuld daran – dass Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat nicht aus dem Popularitätstief herauskommt. Lockere Sprüche, nicht ganz so staatsmännische, sind das eine; sie können übrigens durchaus sympathisch daherkommen. Die andere Sache ist so, wie der große österreichische Sozialdemokrat und Kanzler Bruno Kreisky mal sinngemäß gesagt hat: Sozialdemokrat und Millionär geht schwer zusammen. Anders gesagt: Soll das zusammengehen, muss es mit der nötigen Sensibilität für die sein, die keine sind. Philip Rosenthal ist dafür ein Beispiel, er war Porzellanfabrikant und solidarischer Genosse. Weil es aber nicht ganz so ist wie bei Rosenthal, wird erklärlich, dass sich die SPD-Wähler gegenwärtig nicht gerade um Steinbrück scharen. Er ist nach dem ARD-Deutschlandtrend unbeliebter als Guido Westerwelle, und das galt in zurückliegenden Zeiten nicht nur bei Ironikern als Strafe. Aber so, wie Westerwelle sich langsam aus dem Tief herausarbeitet, kann es auch Steinbrück gelingen. Am 22. September wird gewählt, das ist noch eine lange Weile hin. In der Zwischenzeit muss er unfallfrei wahlkämpfen. Der Wunsch des Kanzlerkandidaten, die Kanzlerin in mehreren Fernsehduellen zu stellen, ist vor dem Hintergrund richtig. Will sie nicht, kann er die Herausforderung doch gut erweitern: auf alle die Regierungsmitglieder, die sich trauen. Denn Steinbrück ist da lockerer als sie. cas

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