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Meinung: Die Wahl aus der Qual

PETER KURTH WILL CDU-VORSITZENDER IN BERLIN WERDEN

Erst hatte die Berliner CDU mit Christoph Stölzl einen Vorsitzenden, dem die Hoffnung schwand, die Partei aus ihrer müden Zerstrittenheit herauszubringen. Dann trat Stölzl zurück, und seitdem ist der Landesverband immerhin aus seiner Müdigkeit hochgeschreckt: Personalstreitereien haben auch erfrischende Wirkung. Bei dieser CDU dreht sich der Streit allerdings nicht um den ehemaligen und den künftigen Landesvorsitzenden, sondern um Fraktionschef Frank Steffel. Das macht alles ein wenig kompliziert. Wenn Peter Kurth nun gegen Joachim Zeller kandidiert, geht es darum, wer Steffel fern und wer ihm nahe steht – und längst nicht mehr um den Westmenschen Kurth gegen den Ostmenschen Zeller. Es geht vielmehr um die Frage, wer die Berliner CDU in eine Zukunft führt, die WestBerliner Verhältnisse hinter sich lässt; wer die Themen vorgibt und wer den Landesverband über die Stadtgrenzen hinaus repräsentieren kann. Peter Kurth wird, indem er gegen Zeller kandidiert, die Partei mit diesen Fragen konfrontieren. Sie hätten sich nicht gestellt ohne die Auseinandersetzung zwischen Kurth und Zeller. Kurth geht mit der Kandidatur ein Wagnis ein – seiner Partei führt er vor Augen, was ihr fehlt: Konkurrenzfähigkeit mit der SPD im Streit um die Stadtpolitik – und etwas mehr bundespolitisches Gewicht. Beides muss sie aber auch wollen.wvb

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