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Dieter Althaus: Krank und Kandidat

Der am Neujahrstag bei einem Skiunfall schwer verletzte Ministerpräsident Dieter Althaus wird sich bis Mitte März zu seiner politischen Zukunft äußern müssen. Dass die Thüringer CDU seine Zustimmung zur Kandidatur fest einplant, ist in gewissem Sinne tragisch.

Von Matthias Schlegel

Es ist nicht lange her, da hat die Thüringer CDU jede Art von Spekulation über den Termin der Rückkehr ihres Regierungschefs und Spitzenkandidaten Dieter Althaus brüsk zurückgewiesen. Es gebe keinen Plan B, Althaus solle in Ruhe genesen, zeitliche Grenzen setze man nicht. Nun haben die Christdemokraten wohl genauer in ihr Statut geschaut und festgestellt: Auf der Landesvertreterversammlung am 14. März müssen alle Kandidaten für die Landtagswahl Ende August entweder mündlich oder schriftlich zustimmen, dass sie antreten. Oder eben nicht. Auch Althaus muss damit wesentlich früher als bislang angenommen seine Entscheidung treffen. Zu einem Zeitpunkt also, der ungefähr mit dem zusammenfällt, für den die Ärzte erst seine Vernehmungsfähigkeit in Aussicht stellen. Und zu dem wohl noch nicht einmal feststeht, ob Anklage erhoben wird. Dass die Thüringer CDU seine Zustimmung zur Kandidatur fest einplant und sie quasi als Formsache betrachtet, mag man befremdlich finden. Es ist wohl eher tragisch: Weil die Partei gefangen ist in unbedingter Loyalität gegenüber ihrem kranken Spitzenmann, baut sich der Druck auf sie immer weiter auf. sc

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