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Don Thompson: „Es ist mir eine Ehre“

Vor einigen Jahren wollte er McDonald's verlassen, weil er beruflich nicht vorankam. Nun ist Don Thompson der Boss der Burgerkette. Ein Porträt.

Langsam und beharrlich hat sich Don Thompson hochgearbeitet. 22 Jahre dauerte sein Aufstieg. Jetzt ist er am Ziel. Am ersten Juli übernimmt er die Führung bei McDonald’s und wird der erste afroamerikanische Chef der weltgrößten Restaurantkette. Dabei gab es eine Zeit, in der er alles hinschmeißen wollte.

Thompson ist als Elektroingenieur bei McDonald’s eingestiegen, um sich um Robotertechnik und elektronische Ausrüstungen zu kümmern. Nach ein paar Jahren sah er keine Aufstiegschancen mehr und dachte über einen Wechsel nach. Es war der mit der Förderung der ethnischen Vielfalt beauftragte Personalentwickler des Konzerns, der ihn zum Bleiben überredete. Er riet dem ehrgeizigen Ingenieur, ins operative Geschäft zu wechseln, wo die Karrieremöglichkeiten größer waren. So begann Thompsons Aufstieg. Mit seiner fröhlichen, zupackenden Art verschaffte sich der heute 48-Jährige schnell Respekt. 1998 zog er mit seiner Familie nach San Diego, dem zweitschlechtesten Markt für McDonald’s in den USA. Innerhalb eines Jahres machte er ihn zur Nummer zwei im Land und bekam prompt neue Aufgaben dazu. 2006 übernahm er die Führung für das gesamte amerikanische Geschäft der Burgerkette. Vier Jahre später wurde er Vorstand für das operative Geschäft.

Thompsons Karriere ist ein Paradebeispiel für den amerikanischen Traum. Der Manager wuchs bei seiner Großmutter auf und studierte nicht an einer Eliteuniversität, sondern in einer Kleinstadt in Indiana. Doch er hat ein Gespür für das Restaurantgeschäft. Der Erfolg der McDonald’s-Kaffeebars ist vor allem sein Verdienst.

Managerallüren sind dem Vater zweier Kinder fremd. Thompson ist bekannt für seine lockere, bodenständige Art. Fast jeden Sonntag geht er in die Kirche. Er gilt als großer Football-Fan. Seine Frau lernte er im College kennen.

Als Chef des Konzerns mit über 33 000 Schnellrestaurants weltweit muss Thompson zeigen, wie er die erfolgreiche Kette weiterentwickeln will. Sein Vorgänger Jim Skinner verlässt den Konzern nach 41 Jahren in der besten finanziellen Verfassung, in der McDonald’s jemals war. Der Aktienkurs hat sich unter seiner siebenjähriger Führung mehr als verdreifacht. Skinner ist der Architekt einer umfassenden Modernisierung, hat Smoothies, Obst und Wraps auf die Speisekarte gesetzt und den Konzern mit Lockangeboten vorbildlich durch die Finanzkrise gesteuert.Astrid Dörner

Astrid Dörner

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