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Drohnen: Unverantwortlich

Krieg ist unpopulär. Der Wunsch, er möge, wenn es ihn denn geben muss, wenigstens „sauber“ sein, ist groß, die Bereitschaft, eigene Opfer hinzunehmen, gering.

Krieg ist unpopulär. Der Wunsch, er möge, wenn es ihn denn geben muss, wenigstens „sauber“ sein, ist groß, die Bereitschaft, eigene Opfer hinzunehmen, gering. Einen Ausweg scheint die Technik zu weisen. Maschinen ersetzen Menschen, Drohnen übernehmen den Job der Soldaten. Das klingt gut. Zu schön allerdings auch, um wahr zu sein. Was in den Labors der Rüstungsunternehmen erdacht wird, sprengt längst jegliche Fantasie: Künftig werden Drohnen voll autonom, eigenständig, vom Menschen kaum mehr beeinflusst agieren. Sie kennen keine Erschöpfung, erwarten keine Rente – und haben kein Gewissen, keine Zweifel. „Köpfe und Herzen“ sind mit solchen Waffen nicht zu gewinnen. Und unklar ist, wer im Falle eines Fehlers verantwortlich ist. Der Programmierer? Der den Einsatz befehlende Kommandeur? Das System selbst? Die waffentechnische Revolution wirft mehr Fragen auf, als sie Probleme löst. Solange wir aber politisch, rechtlich und ethisch nicht auf der Höhe unserer technologischen Möglichkeiten denken und handeln, gilt das Gebot der Selbstbeschränkung. Denn Drohnen fallen, wen wundert’s, unter keinerlei Rüstungskontrolle.mis

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