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Meinung: Du mein Herz, du mein Seel’

In diesen Tagen sind wir glücklich über jeden politischen Vorschlag, der kostenneutral ist, womöglich sogar Geld einbringt. Deshalb ist der Vorstoß der CSU, die dem Bayerischen Rundfunk die „angemessene Berücksichtigung“ deutschsprachiger Musik auferlegen will, einfach großartig – bleiben doch so mehr Tantiemen steuerdienlich im Lande und werden nicht für jene Klänge rausgeworfen, die einst gern als „Negermusik“ gescholten wurden.

In diesen Tagen sind wir glücklich über jeden politischen Vorschlag, der kostenneutral ist, womöglich sogar Geld einbringt. Deshalb ist der Vorstoß der CSU, die dem Bayerischen Rundfunk die „angemessene Berücksichtigung“ deutschsprachiger Musik auferlegen will, einfach großartig – bleiben doch so mehr Tantiemen steuerdienlich im Lande und werden nicht für jene Klänge rausgeworfen, die einst gern als „Negermusik“ gescholten wurden. Mehr ländliche Weisen, mehr Herziges aus dem kühlen Grunde – das hat auch den Vorteil, dass sie bei der CSU die Texte verstehen und ggf. einschreiten können, falls ein Sänger die Grenze des Erbaulichen überschreitet und womöglich zu unbayerischen Vorgängen wie Gruppensex oder organisiertem Weißwurstessen nach zwölf aufruft. „Und nun die Gruppe Modernspreching mit Du mein Herz, du mein Seel’“ – das wäre zu schön. Dummerweise hat sich die Idee nicht einmal in der Landtagsfraktion durchsetzen können, angeblich, weil sie nicht praktikabel sei. Ja, Sackzement, Bayern, wehrt denn bei euch niemand mehr den Anfängen? Nur die schnelle Einführung der Jodelquote kann das Schlimmste noch verhüten.

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