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EADS: Politik statt Wirtschaft

Man unterschätze den Pfarrer Hintze nicht. Der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung kommt immer etwas blässlich daher und scheint als früherer Kohl- Vertrauter auch aus der Zeit gefallen.

Man unterschätze den Pfarrer Hintze nicht. Der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung kommt immer etwas blässlich daher und scheint als früherer Kohl- Vertrauter auch aus der Zeit gefallen. Doch nun hat dieser deutsche Staatssekretär aus dem Wirtschaftsministerium eine große Rolle gespielt bei der Verhinderung einer neuen Welt AG, dem Zusammenschluss von EADS und BAE zum größten Rüstungskonzern. EADS-Chef Tom Enders, der im Aussehen und Auftreten an den früheren Daimler-Fusionsstrategen Jürgen Schrempp erinnert, ist gescheitert. Das ist gut so. Denn Deutsche und Franzosen haben mit sich schon genug zu tun im EADS/Airbus-Konzern, als dass man den Beteiligten auch noch ständige Abstimmungen mit den Briten wünschen wollte. Wobei das zu Enders’ Kalkül gehörte: Im fusionierten Unternehmen sollten die Politiker weniger mitzureden haben als bisher im deutsch-französischen EADS-Konzern. Damit sich der neue Rüstungsgigant mit seinen 220 000 Mitarbeitern in aller Welt auch schön entfalte und prächtig Geschäfte mache. Waffen werden schließlich immer gebraucht. Aber solle man sie auch überallhin verkaufen dürfen? Nein. Der Einfluss der Politik mag den Managern das Leben bei EADS nicht schmecken, aber er soll bitte erhalten bleiben. Danke, Peter Hintze. alf

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