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Ecclestone: Ausgedient

Brot und Spiele, das waren seine Spezialgebiete. Als Kind kaufte Bernie Ecclestone alle Brötchen in der Nachbarschaft auf und verkaufte sie mit heftigem Aufschlag auf dem Schulhof an die hungernden Mitschüler.

Brot und Spiele, das waren seine Spezialgebiete. Als Kind kaufte Bernie Ecclestone alle Brötchen in der Nachbarschaft auf und verkaufte sie mit heftigem Aufschlag auf dem Schulhof an die hungernden Mitschüler. Später verdiente er mit der Formel 1 Milliarden, weil er Sport, Show und Geschäft so gewinnbringend wie kein Zweiter verflocht. Nachdem er nun wegen Bestechung angeklagt wurde, steht der 82-Jährige vor dem Aus als Formel-1-Chef. Das ist ein schwerer Schlag für die Rennserie, ein Nachfolger ist nicht in Sicht und angesichts immer knapperer Ressourcen ist die Begeisterung für die Materialschlacht abgeflaut. Ecclestone hat das wie vieles andere ignoriert, weil er immer an den maximalen Profit dachte. Die Anklage gegen ihn ist auch ein Signal dafür, dass der Führungsstil des selbstherrlichen Sportdiktators überholt ist. Die Proteste gegen die Fifa und das IOC in Brasilien und die Entrüstung über den Steuersünder Uli Hoeneß haben gezeigt, dass die Menschen nicht mehr bereit sind, den Lichtgestalten des Sports alles durchgehen zu lassen. Ecclestone hat zu lange nicht wahrhaben wollen, dass er nicht sakrosankt ist. Auch die Glanzmaschine Sport muss sich vor der Welt rechtfertigen. Ohne Brot keine Spiele. chh

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