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Meinung: Ein Denkmal für Fritz

„Kleist – und doch nicht Schluss“ vom 22. November Im Juni/ Juli 1951 haben mein Kollege – Fritz genannt – und ich Postkabel und Kabelkästen im Fernmeldebereich Zehlendorf, eben Wannsee instandgesetzt und gesäubert.

„Kleist – und doch nicht Schluss“ vom 22. November

Im Juni/ Juli 1951 haben mein Kollege – Fritz genannt – und ich Postkabel und Kabelkästen im Fernmeldebereich Zehlendorf, eben Wannsee instandgesetzt und gesäubert. Dabei stießen wir am Anfang der Straße auf ein völlig zugewachsenes Grab.

Damals nicht selten, es gab viele Soldatengräber an der Straße, auch noch 1951. Dieses hatte aber einen Grabstein und eine steinerne Einfassung, konnte also kein Soldatengrab sein.

Das Gras war über den etwa fünf Zentimeter tiefen Sand gewachsen, und wir dachten zuerst, es wäre ein Kabelkasten, deshalb hatten wir es frei gelegt. Wir haben den Stein gesäubert, die Umrandung in Ordnung gebracht und Grab Grab sein lassen. Es sah jetzt ordentlich aus und war nicht mehr unsere Arbeit.

Damals war mir Kleist kein Begriff – Abiturient aus der DDR. Fritz war fast Analphabet aus der preußischen Provinz Posen. In den folgenden Jahrzehnten habe ich – seit 1956 aus der Ferne – mit Hilfe des Tagesspiegel die „Betreuung“ des Grabes verfolgt.

Die Notiz in dieser Woche meine ich, mit der „Wiederentdeckung“ 1951 doch vervollkommnen zu können und Fritz ein Denkmal zu setzen.

Dr. Wolfgang Wiedner;

Moers/ Niederrhein

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