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Meinung: Ein teures Gut

Folgt man Union und FDP, dann strangulieren SPD und Grüne mit ihrem Verbot von Studiengebühren die Hochschulen. Sie brauchen mehr Geld, und woher soll es denn kommen, wenn nicht von den Studenten?

Folgt man Union und FDP, dann strangulieren SPD und Grüne mit ihrem Verbot von Studiengebühren die Hochschulen. Sie brauchen mehr Geld, und woher soll es denn kommen, wenn nicht von den Studenten? Natürlich fehlt den Hochschulen Geld für eine international konkurrenzfähige Ausstattung. Doch sie werden es nicht so einfach von ihren Studenten nehmen können. Die Forderung des Bundesverfassungsgerichts an die Politik ist eindeutig: Familien müssen finanziell stärker entlastet werden. Mit Studiengebühren würde ihnen aber sogar die Kindergelderhöhung wieder genommen. Jenseits des Parteienstreits ist außerdem längst klar, dass in Deutschland künftig mehr und nicht weniger Studenten ausgebildet werden müssen. Die meisten anderen Industriestaaten haben diesen Schritt längst vollzogen. Und die Hoffnung der Wirtschaft, Fachkräftelücken durch Akademiker aus dem Ausland zu stopfen, wird sich wohl nicht erfüllen lassen: Weder hoch qualifizierte Inder noch Polen zeigen Neigung, massenhaft nach Deutschland zu kommen. „Begabungsreserven“ gibt es aber hauptsächlich in bildungsfernen Familien. Gerade deren Kinder würden jedoch durch Gebühren und drohende Schulden vom Studium abgeschreckt. Für diese Jugendlichen bleiben die Kosten eines Studiums nun kalkulierbar. Aber auch vielen normal Verdienenden Eltern dürfte ein Stein vom Herzen fallen: Allein die Lebenshaltungskosten für die Kinder im Studium wollen erst einmal aufgebracht sein. rt

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