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Meinung: Eine verlorene Schlacht

ZURÜCK AUS GUANTANAMO

Keine Frage, Guantanamo steht den Amerikanern und ihren britischen Helfern schlecht zu Gesicht. Was dort auf Kuba, in einem anscheinend rechtsfreien Raum in Distanz zum amerikanischen Hoheitsgebiet inszeniert wird, hat vielleicht ein paar wichtige Informationen für den „Kampf gegen den Terrorismus“ ausgegraben. Sicher ist, dass in diesem Netz Unschuldige gefangen wurden. Was man nun von den fünf freigelassenen Briten über die Zustände in „Camp Delta“ zu hören bekommt, untergräbt den Kampf gegen den Terrorismus. Denn seine Grundlage ist die Legitimität der offenen, demokratischen Gesellschaft und ihrer Rechtsverfassung. Mit der die Amerikaner Schindluder treiben. Recht geschieht es ihnen, dass sie sich nun mit den Berichten der britischen Heimkehrer herumschlagen müssen. Doch Vorsicht ist angesagt. Im Wettbieten der britischen Presse erhält der das meiste Geld, der die tollsten Geschichten zu erzählen hat. Recherchen, mit denen die Aussagen der Rückkehrer abgesichert werden – das gibt es bei diesem Scheckbuchjournalismus nicht. Trotzdem bleibt Guantanamo eine verlorene Schlacht. Gerade angesichts des jüngsten Terrors müssen alle dringlich darüber nachdenken, wie Sicherheitsbedürfnisse und die Ansprüche demokratischer Rechtssysteme miteinander versöhnt bleiben können. mth

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