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Einfaches Steuersystem: Sehnsucht nach dem Bierdeckel

Steuersenkungen gibt’s keine – aber dafür wenigstens eine Steuervereinfachung? Die hat Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht angemahnt, und sie hat recht damit.

Man muss ja nicht gleich auf den berühmten Bierdeckel zurückkommen, Grundlage des CDU-Beschlusses von Leipzig 2003, obwohl … Die Vorstellung ist himmlisch. Mal so richtig einfach wäre das: Jedes Einkommen von Firmen und Privatpersonen, vom Gemüseladen bis zum Automobilkonzern und von der Blumenverkäuferin bis zum Bankdirektor wird mit demselben Einheitssatz von 19 Prozent besteuert. Gibt es nicht? Doch: in der Slowakei 2004 beschlossen. Das Ergebnis war ein Wirtschaftswachstum von in der Spitze 35 Prozent. Den Sozialdemokraten, die zwischenzeitlich das Land regierten, gefiel’s. Und sie planten sogar die nächste Radikalreform: eine einzige Überweisung an nur eine staatliche Institution, die alle Zahlungen ersetzt, die Unternehmen bisher an Steuerämter, Zoll, Pensions- und Krankenversicherungen zu leisten haben. Das ist natürlich für Firmen weltweit attraktiv. Jetzt mal abgesehen von der Slowakei – wie ist es in Deutschland? Hier mangelt es nicht an Steuerausnahmen, aber am generellen Willen. Immerhin, Lieberknecht trifft die Kanzlerin ab und zu. Und hat den Bierdeckel immer dabei.

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