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Meinung: Einkommensteuergesetz: Es geht auch einfacher - und gerechter

Pech für Finanzminister Hans Eichel (SPD). Da profiliert er sich in zähem Kampf als oberster Steuerreformer der Republik - und dann kommt eine Expertengruppe um den Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof daher und demontiert sein tolles Image.

Pech für Finanzminister Hans Eichel (SPD). Da profiliert er sich in zähem Kampf als oberster Steuerreformer der Republik - und dann kommt eine Expertengruppe um den Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof daher und demontiert sein tolles Image. Zu Recht. Denn verglichen mit ihrem neuen Steuervorschlag sieht Eichels Reform blass aus. Kirchhofs bestechendes Konzept: Das Steuersystem muss von allen Lenkungen und Subventionen befreit und radikal vereinfacht werden. Im Gegenzug sollen die Steuersätze runter. Diese Idee ist zwar so neu nicht. Von den bekannten Vorschlägen unterscheidet sie sich aber durch ihre Einfachheit und Neutralität, auch in politischer Hinsicht. Erstens könnte damit jeder Bürger seine Steuererklärung machen, ohne Berater oder Fachliteratur hinzuziehen zu müssen. Zweitens hätte die verschleierte, milliardenschwere Begünstigung dutzender Verhaltensweisen über das Steuersystem ein Ende - der Staat müsste Wohltaten direkt verteilen. Dieser Umbau brächte mehr Transparenz, Gerechtigkeit und letztlich auch mehr Wohlstand für alle. Dem wird sich die Regierung nicht verschließen können - der Plan, mit ihrer Reform jede Steuerdiskussion vorerst abgewehrt zu haben, dürfte gescheitert sein.

brö

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