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Einsprüche gegen Google: Steet View: Ungeheuer interessant

Nur 2,8 Prozent der betroffenen Haushalte haben Einspruch gegen eine Abbildung bei Google Street View eingelegt. Was ist aus der Aufregung um den Schutz der Privatheit geworden?

Leben die Deutschen in zwei Welten? Als vor einigen Monaten die Autos mit der klobigen Google-Kamera durch die Straßen fuhren, sah nicht nur Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner das Ende der Privatheit gekommen. Fußgänger hielten sich hektisch Handtaschen vors Gesicht, damit sie bloß nicht zu erkennen sind – und das, obwohl der Suchmaschinenanbieter von Anfang an versichert hatte, jedes menschliche Objekt werde im Internet auf eine Pixelfläche reduziert. So grobkörnig verlief die Debatte, dass man am Ende tatsächlich hätte denken können, die Farbe der Garagentore, die Befüllung der Biotonne oder der Zustand der Begonien gebe Auskunft über den Kern des Deutschen. Nur 2,8 Prozent der betroffenen Haushalte haben jetzt aber Einspruch gegen eine Abbildung bei Google Street View eingelegt. Und dass, obwohl der Vorgang wesentlich weniger Aufwand erforderte hätte, als zum Beispiel zu einer Demonstration gegen Stuttgart 21 zu gehen. Als amerikanisches Datenungeheuer mag Google ja misstrauisch beäugt werden, das ändert aber nichts daran, dass man sich seiner Dienste gerne bedient. Denn dass auch die größten Google-Gegner gerne in den Garten des Nachbarn schauen, versteht sich doch von selbst. fal

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