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Meinung: Ende einer Dienstzeit

BRANDENBURGS BAUMINISTER TRITT AB

Mensch Meyer, dieser Paukenschlag wird Folgen haben. Brandenburgs langjähriger Bau und Verkehrsminister Hartmut Meyer warf gestern das Handtuch – ohne Not, ohne Druck, nur ein Jahr vor dem Ende der Legislaturperiode. Ministerpräsident Matthias Platzeck verliert den profiliertesten und bekanntesten SPD-Minister zur Unzeit, kurz vor den Kommunalwahlen. Es mag ja sein, dass Meyer amtsmüde ist und die Provinzpolitik über hat, dass er sich in der Wirtschaft beweisen will. Aber er bringt Platzeck in eine noch schwierigere Lage. Dem ist bereits der vierte Minister abhanden gekommen. Er galt als Hoffnungsträger, jetzt befindet sich die märkische SPD im Stimmungstief. Was auch eine Folge des Bundestrends ist. Bei den Kommunalwahlen im Oktober müssen Platzecks Truppen mit Einbußen rechnen. Schleswig-Holstein lässt grüßen. Für die Landtagswahl im nächsten Jahr wäre das kein gutes Omen, zumal CDU-Landeschef Jörg Schönbohm Platzeck im Nacken sitzt. Die Union könnte stärkste Partei werden. Aber Platzecks Autorität reichte offenbar nicht aus, um den Sympathieträger Meyer bis zur Landtagswahl 2004 zu halten, obwohl die Personaldecke der ausgebrannten Partei nun noch dünner wird. So geht die erfolgsverwöhnte märkische SPD geschwächt in die schwierigsten Wahlkämpfe ihrer Geschichte. ma.

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