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Endlagersuche: Verkehrte Welt

Schon die erste Bewährungsprobe für den Endlagerkompromiss ist schiefgegangen. Anstatt sich vor der Verabschiedung des Gesetzes darauf zu einigen, wohin 2015 die 26 Castoren mit Atommüll rollen sollen, die aus Frankreich und Großbritannien zurückgenommen werden müssen, haben Ministerpräsidenten und Kanzlerin beschlossen, die Frage bis 2014 zu vertagen.

Schon die erste Bewährungsprobe für den Endlagerkompromiss ist schiefgegangen. Anstatt sich vor der Verabschiedung des Gesetzes darauf zu einigen, wohin 2015 die 26 Castoren mit Atommüll rollen sollen, die aus Frankreich und Großbritannien zurückgenommen werden müssen, haben Ministerpräsidenten und Kanzlerin beschlossen, die Frage bis 2014 zu vertagen. Nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern findet sich vielleicht ein Zwischenlager für die noch nicht untergebrachten sieben Castoren. Im Gesetz soll nun der Satz eingefügt werden, dass sie nicht ins Zwischenlager Gorleben kommen sollen. Aber nach den Wahlen regieren in Hessen womöglich SPD und Grüne und nehmen die Castoren dann in Biblis auf. Klar ist jedenfalls, dass dieser Beweis guten Willens in Richtung Niedersachsen die Steuerzahler bis zu einer halben Milliarde Euro kosten wird. Denn die Atomkonzerne sind nicht bereit, die Kosten für den Umbau der Zwischenlager zu tragen – und sie haben eine Genehmigung für Gorleben. Es ist bezeichnend, dass sich Grüne und SPD, die die Atomkraft bekämpft haben, nun für den radioaktiven Müll verantwortlich fühlen. Dafür kündigen Union und FDP zivilen Widerstand an. Dabei wollten sie noch vor drei Jahren die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängern. deh

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