zum Hauptinhalt

Energiewende: Wer bezahlen wird

Ein beschleunigter Ausstieg aus der Atomkraftnutzung kostet viel Geld. Die Unternehmen werden sich die Investitionen finanzieren lassen - von ihren Kunden. Ungerecht? Mag sein. Doch auch, wenn der Staat einspringt, macht es das nicht besser.

Von Antje Sirleschtov

Soll keiner sagen, das habe er nicht gewusst: Wer sauberen Ökostrom zapfen will, wird bezahlen müssen. Und je früher der Wunsch der Deutschen, aus der Atomkraft aus- und in die Windkraft einzusteigen, in Erfüllung gehen soll, desto teurer wird es. Und zwar vor allem für die, bei denen der Euro nicht so locker sitzt.

Die Stromnetze müssen erweitert, neue Erzeugungsanlagen errichtet und massiv in Forschung investiert werden. Und zwar in sehr kurzer Zeit. Das löst zwar Investitionen aus, die über kurz oder lang neue Jobs schaffen. Die Unternehmen müssen die Investitionen aber zuvor finanzieren – und das werden sie sich von ihren Kunden teuer bezahlen lassen. Auch von der alleinverdienenden Kassiererin mit drei Kindern.

Ungerecht soll das sein? Richtig. Soll der Staat die Energiewende subventionieren? Das macht es nicht besser. Denn der Staat ist ohnehin überschuldet. Ohne Atomstrom zahlen die Atomkonzerne keine Brennelementesteuern und Fondszuschüsse. Die Schuldenbremse im Rücken, wird der Finanzminister also jeden fehlenden Steuercent anderswo einsparen müssen.

Und Sparen schadet zuerst den Ärmsten. Man darf gespannt sein auf die Konzepte von Koalition und Opposition. Soll keiner sagen, er habe das nicht gewollt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false