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Meinung: Entfernte Pauschale

Wenn wir dereinst unseren Enkeln ein griffiges Beispiel dafür nennen wollen, wie die SchröderRepublik unterging, brauchen wir keine Historiker. Es reicht der Hinweis auf die Entfernungspauschale.

Wenn wir dereinst unseren Enkeln ein griffiges Beispiel dafür nennen wollen, wie die SchröderRepublik unterging, brauchen wir keine Historiker. Es reicht der Hinweis auf die Entfernungspauschale. Eben wurde sie ja erhöht, um den Verlust auszugleichen, der den Pendlern durch die Erhöhung der Öko-Steuer entstanden war, die die Fahrer vom bösen Pendeln abhalten sollte, aber vor allem notwendig war, um die kollabierenden Rentenkassen aufzufüllen. Auch die Radfahrer und Fußgänger durften sie kassieren, weil sie sonst beleidigt gewesen wären und nie mehr Grün gewählt hätten. Den Rentenkassen hat es nicht geholfen, und nun soll die Pauschale weg – aber wie? Halbieren, 15 Cent, nichts für die ersten 20 Kilometer, beim Busfahren aber doch? Wäre es nicht umweltpolitisch vernünftiger, Autobesitzer zu belohnen, die trotzdem mit dem Bus fahren oder zurück in die Stadt ziehen? Was ist mit den Arbeitslosen, die diskriminiert werden, weil sie keine Pauschale mehr kriegen? Es protestiert der bayerische Ministerpräsident, es protestiert der ländliche Raum, es protestieren eigentlich alle, und am Ende wird ein Kompromiss gefunden, der die Einstellung von zehntausend neuen Finanzbeamten erfordert. Das Einzige, was uns noch retten könnte, ist die Entfernung unserer kopflosen Steuerpolitiker. Aber auch dann werden sie sich garantiert wieder nicht auf die Entfernungspauschale einigen.

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