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Entführung im Irak: Eine Hölle

Gleichviel, ob die Entführten Deutsche oder andere Europäer sind – an der Tragik des Vorfalls ändert das nichts. Menschen, unschuldige, kommen zu Schaden im Irak, leiden täglich an den Verhältnissen, die sich nicht bessern.

Gleichviel, ob die Entführten Deutsche oder andere Europäer sind – an der Tragik des Vorfalls ändert das nichts. Menschen, unschuldige, kommen zu Schaden im Irak, leiden täglich an den Verhältnissen, die sich nicht bessern. Seit dem sogenannten Ende des Krieges nimmt das Sterben doch keines, aber die Entstaatlichung bis hin zum Zerfall nimmt Formen an. Zynisch ist das Ganze. Die Niederlage der Amerikaner, längst eine Tatsache, droht sich auszuweiten zu einer der Demokratie, zu ihrer Entwürdigung zu werden. Die Werte, für die der zivilisierte Westen, wie er sich stolz nennt, einzutreten vorgibt, verlieren: an Glanz, Gehalt – und Anziehungskraft. In diesen Treibsand der Geschichte kommen sie hinein, die armen Opfer, zuerst die unzähligen Iraker, dann die jeden Tag zu zählenden Amerikaner, die Europäer, alle, wie sie da sind. Das zähe Feilschen um ihr Leben wird so lange immer wieder nötig werden, wie die Truppen, die im Land sind, nicht als Symbol für Frieden dort stehen. Das Tor zur Hölle ist geöffnet, so sagte es Saddam, und grausam ist das Wahrheit geworden. Nun heißt es, den Schwefel auszuhalten, die Hitze, um mit den Teufeln reden und Menschenleben retten zu können. Jedes ist allen Einsatz wert. Wünschen wir uns Glück. cas

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