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Meinung: Ermittlungen: Task Force Islamismus

Wie Deutschland die USA im Ausland unterstützen kann, das muss mit den Nato-Bündnispartnern gemeinsam entschieden werden. Anders sieht es im eigenen Land aus: Hier kann - und muss - die Bundesrepublik im eigentlichen Sinne souverän bestimmen, wie man Amerika im Kampf gegen Terrororganisationen beistehen kann.

Wie Deutschland die USA im Ausland unterstützen kann, das muss mit den Nato-Bündnispartnern gemeinsam entschieden werden. Anders sieht es im eigenen Land aus: Hier kann - und muss - die Bundesrepublik im eigentlichen Sinne souverän bestimmen, wie man Amerika im Kampf gegen Terrororganisationen beistehen kann. Galt Deutschland bislang nur als "Ruheraum" für die Terroristen des Osama bin Laden, so sehen neuere Situationsanalysen dies in einem anderen Licht. Die Gotteskrieger haben offenbar in Deutschland Teile der Attentatsvorbereitungen getroffen. Hier könnten auch geplante Terroranschläge verhindert werden. Doch wie kann man sie verhindern? Deutschland kann in dieser Frage aus eigenen Erfahrungen schöpfen. Die Erinnerung an den "Deutschen Herbst" 1977 lebt in diesen Tagen wieder auf. Als es nicht gelang, die Unterscheidung zwischen den Aktivisten der RAF und dem politischen Umfeld zu treffen. Selbst Teile der heutigen Regierung wurden damals zu den Sympathisanten gezählt. Mittlerweile ist es in Sicherheitskreisen unstrittig, dass nicht die Quantität der Fahndung zählt, sondern die Qualität. Deutschland wird deshalb nicht umhin kommen, das Phänomen des militanten Islamismus politisch zu diskutieren, nicht nur kriminologisch. Im Zweifelsfall mit dem Ergebnis, eine Task Force Islamismus einzurichten. Ohne den mentalen Zugang werden die Ermittler weiterhin vor der Black Box des Terrors stehen.

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