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Meinung: Erstschlag im Garten

Der Name ist das Possierlichste an der ganzen Sache: MiniNukes, das klingt nach einem neuen Erdnussriegel oder anderen Dickmachern. Wie wär’s mit einem Chicken McNuke mit Pommes und Getränk für dreineunundneunzig?

Der Name ist das Possierlichste an der ganzen Sache: MiniNukes, das klingt nach einem neuen Erdnussriegel oder anderen Dickmachern. Wie wär’s mit einem Chicken McNuke mit Pommes und Getränk für dreineunundneunzig? Doch bei genauerem Hinsehen handelt es sich um eine etwas gefährlichere Angelegenheit, nämlich die niedlichen neuen Kleinst-Atombomben, die man jetzt in den USA zu entwickeln wünscht. Aber halt! Entwickeln ist schon zu viel gesagt, „erforschen“ möchte man sie – das hat der Kongress auch genehmigt. Ist das zu glauben? Es klingt ein wenig wie Bill Clintons Geständnis, er habe Marihuana zwar geraucht, aber nie inhaliert; andererseits ist es natürlich wesentlich besser, die Bomben zu erforschen, als sie gleich unerforscht zu bauen, denn dann könnte allerhand in die Luft fliegen, was evtl. noch gebraucht wird. Doch wozu eignen sich so kleine Atombomben? Ein winzig kleiner Brief aus Washington zum Beispiel, ungeschickt geöffnet, könnte, zack! dem fiesen Kim Jong Il in Pjöngjang den Schreibtisch final leerräumen, und selbst die zivile Nutzung der Atombombentechnik wird nun endlich denkmöglich: Drohen wir dem Maulwurf im Garten mit dem Erstschlag! Die paar Strahlen nebenbei bringen die Schnecken um – und sind gewiss gut für die Dahlien. Bumm!

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