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Meinung: „Es geht darum, ob ...

… das richtige Personal am richtigen Platz ist und die Mischung der verschiedenen Staaten stimmt.“ Nun hat Europol endlich wieder einen Chef.

… das richtige Personal am richtigen Platz ist und die Mischung der verschiedenen Staaten stimmt.“

Nun hat Europol endlich wieder einen Chef. Nach mehr als einem halben Jahr „Hängepartie“, wie Innenminister Otto Schily lästerte, einigten sich die EU-Innenminister auf Max-Peter Ratzel, Abteilungspräsident im Bundeskriminalamt (BKA).

Ratzels Berufung war ein Musterbeispiel für die Personalpolitik der EU. Weil Frankreich unbedingt einen eigenen Mann an die Europol-Spitze setzen wollte, musste der Deutsche Jürgen Storbeck im Sommer 2004 nach einer Amtszeit als Direktor gehen. Doch auch Spanien und Italien meldeten Interesse an, und so feilschten Abgesandte der vier Länder monatelang höchst intransparent um die Top-Personalie. Dass Schily nun behauptet, die Entscheidung für Ratzel bedeute „kein Junktim“ für andere EU-Entscheidungen, kann man getrost in die Abteilung der politischen Märchen verweisen.

Dabei hat der 55-jährige Ratzel ein solches Gezerre nicht verdient. Der Verwaltungswirt, der im BKA die Abteilung Organisierte und Allgemeine Kriminalität mit 850 Mitarbeitern leitete, gilt als profilierter Fachmann. Vor allem bei der Bekämpfung der Kinderpornografie, des Menschenhandels und der Falschgeldverbreitung hat sich der ehrgeizige Saarländer einen Namen gemacht. Seine Erfahrung wird er brauchen, kommt es doch jetzt darauf an, die neuen EU-Mitgliedstaaten in die Polizeiarbeit einzubinden.

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