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Meinung: Es geht um Millimeter

DER NÄCHSTE BUNDESPRÄSIDENT

In die Debatte um den nächsten Bundespräsidenten kommt Bewegung, und das noch vor der BayernWahl Ende der nächsten Woche. Nicht, weil die Namensliste immer länger würde. Auch nicht, weil da manches Spiel getrieben würde, mit Rita Süssmuth, mit Paul Spiegel. Sondern weil die Parteien beginnen, besonders die Unionsparteien, sich ihrer selbst zu vergewissern. Edmund Stoiber, um ihm als Erstem die Ehre zu geben, hat sich in zwischen so oft mit einem Nein vernehmen lassen, dass er es nach der Wahl sehr schwer hätte, davon glaubwürdig abzurücken und doch Bundespräsident zu werden statt Ministerpräsident zu bleiben. München leuchtet mehr, als Berlin lockt – wohlgemerkt: auf das Präsidentenamt bezogen. Über das Kanzleramt redet er nicht. Klaus Töpfer, Deutschlands Mann in den UN, möchte vielleicht auch wieder mitmischen, und der Union täte das gewiss ganz gut; nicht nur im Blick auf ihre Umweltpolitik, die mitunter gestrig erscheint. Aber mag er es auch anders sehen: Töpfer wirkt doch inzwischen sehr weit weg – von der Union, die ihn wählen müsste. Bernhard Vogel? Der Altministerpräsident ist einer aus Raus Riege, keiner aus der jungen Garde, und die FDP hätte ein Problem mit ihm. Ja, was sich bewegt, hat mit Helmut Kohl zu tun. Immer wieder. Paradoxerweise ist es so: Hält er still, oder bewegt er sich gar auf Wolfgang Schäuble zu, und seien es Millimeter, dann geht es bei der Suche der Union voran. Wie weit, wird die Woche nach der Wahl in Bayern zeigen. cas

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