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Meinung: Es grüßt die Ukraine

Die Drohung klingt martialisch: Wenn du nicht willst, was ich tu, dann dreh ich dir den Gashahn zu. Gegen die Ukraine hat der russische Staatskonzern Gasprom dieses Prinzip im Januar schon angewandt, nun ist auch die Europäische Union dran.

Die Drohung klingt martialisch: Wenn du nicht willst, was ich tu, dann dreh ich dir den Gashahn zu. Gegen die Ukraine hat der russische Staatskonzern Gasprom dieses Prinzip im Januar schon angewandt, nun ist auch die Europäische Union dran. Weil die Europäer die Expansionspläne der Russen im Westen behindern, wollen die ihr Gas in andere Weltregionen wie Asien oder Amerika umleiten. Ein Grund zur Panik? Vorerst sicher nicht. Schließlich ist der Energieträger Gas auf ein Leitungsnetz angewiesen – und das gibt es von Russland bisher nur nach Europa. Solange von Sibirien keine Pipeline in Richtung Osten führt, muss sich der Westen also keine Sorgen machen. Langfristig aber werden sich die Russen neue Absatzmärkte erschließen. Spätestens dann muss sich der Westen fragen, ob er Gasprom nicht doch mehr Zugang zum europäischen Markt gewähren möchte. Beteiligungen der Russen an deutschen Stadtwerken müssen ja nichts Schlechtes sein – zumal auch deutsche Firmen bei der Erschließung russischer Gasfelder mitwirken. Die Energieversorgung hierzulande könnte dadurch sogar sicherer werden. Die Art aber, mit der die Russen vorgehen, verbaut diese Chance. Wer derartige Drohkulissen aufbaut, mit dem möchte man nicht als Partner zusammenarbeiten. awm

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