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Euro-Krise: Alles ist ganz schön viel

Ein großes Wort macht die Runde. Ob Italiens Premier Mario Monti oder Frankreichs Staatschef François Hollande, ob Angela Merkel oder Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank – ein jeder verspricht nun, „alles Notwendige“ zu tun, um die europäische Gemeinschaftswährung zu erhalten.

Ein großes Wort macht die Runde. Ob Italiens Premier Mario Monti oder Frankreichs Staatschef François Hollande, ob Angela Merkel oder Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank – ein jeder verspricht nun, „alles Notwendige“ zu tun, um die europäische Gemeinschaftswährung zu erhalten. Mit dieser Entschlossenheitsoffensive kehren die Krisenmanager an den Ausgangspunkt der Euro-Krise zurück. Das Problem all dieser absoluten Garantien war und ist, dass sie zwar stets mit weitreichenden Maßnahmen unterlegt wurden, diese aber immer wieder hinter den Maximalforderungen der „Märkte“ oder anderer interessierter Kreis zurückblieben. Sollten sich die Versprechen indes als reine Sprechblase entpuppen, könnte allein das die Krise wieder eskalieren lassen. Oder ist tatsächlich etwas in Vorbereitung? Frau Merkel, was meinen Sie mit „alles“? Alles – das bedeutet Vergemeinschaftung der Schulden via Euro-Bonds, die die Bundesregierung bekanntlich höchstens als Abschluss eines weiteren politischen Integrationsprozesses sieht. Alles – das könnte auch quasi unbegrenzte Geldzufuhr für die Rettungsschirme bedeuten, was nun diskutiert wird, aber Inflationsgefahren birgt. Alles – das müsste aber auch bedeuten, dass der Spekulation mit neuen Gesetzen Einhalt geboten wird. Über die Zerschlagung von Instituten oder neue Regeln für die Abwicklung von Pleitebanken wird leider viel zu wenig geredet. chz

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