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Euro-Krise: Rückzug wäre gut

Manchmal lässt sich die Bedeutung von Worten sogar quantifizieren. Am Montag verloren die Aktien weltweit viele Milliarden, nachdem Wirtschaftsminister Philipp Rösler am Sonntag über den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone schwadroniert hatte.

Manchmal lässt sich die Bedeutung von Worten sogar quantifizieren. Am Montag verloren die Aktien weltweit viele Milliarden, nachdem Wirtschaftsminister Philipp Rösler am Sonntag über den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone schwadroniert hatte. Am Donnerstag schossen die Kurse nach oben, als EZB-Präsident Mario Draghi den starken Mann machte: Die Zentralbank werde alles tun, um den Euro zu retten; und ihre Mittel reichten aus. Da hat er wohl recht, die EZB ist der stärkste Akteur in der Krise und womöglich auch der einzige, der etwas gegen die Spekulation der Märkte tun kann. Eine Spekulation, die Spanien unter den Rettungsschirm zu schieben droht – doch Spanien ist zu groß für den Schirm. Deshalb hilft vermutlich die EZB und kauft spanische Anleihen, wozu die Notenbank aber kein Mandat hat. Trotzdem ist das die einzige kurzfristig wirksame Maßnahme. Und der Austritt Griechenlands ist mitnichten naheliegend, wie der Bayer Markus Söder glauben machen will. Griechenland wäre ein Dominostein, die folgende Dynamik unabsehbar. Umso ärgerlicher ist die Dampfplauderei der Söders und Röslers. Für den Euro und Europa wäre ein geordneter Rückzug von CSU und FDP aus der Bundesregierung das Beste. alf

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