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Meinung: Europäische Union: Mit Fortschritt gegen den Fortschritt

Wollen Sie beim Gipfel in Nizza dabeisein? Nichts leichter als das.

Wollen Sie beim Gipfel in Nizza dabeisein? Nichts leichter als das. Wir empfehlen die Internetseite www.destroyimf.org . Nein, über Osterweiterung, Stimmrechte, Veto oder Euroschwäche wird man dort nichts erfahren. Dafür aber umso mehr über die Demos und Blockaden der 3000 Protestierer, die sich gestern mit Baseball-Schlägern, Eisenstangen und Benzinkanistern Gehör verschafft haben. Dass dies eine Web-Site gegen den Internationalen Währungsfonds ist, Nizza aber mit dem IWF gar nichts zu tun hat, nimmt der Gipfeltourist zwischen Seattle und Prag nicht so genau. Hauptsache es geht gegen Globalisierung und Kapitalismus. Die Randale sei schöner als in Prag, lesen wir auf der Internetseite. Denn es seien dieses Mal mehr Arbeiter und weniger Pazifisten unter den Protestanten. Deswegen hat sich auch der Arbeiterführer Klaus Zwickel nach Südfrankreich aufgemacht. "Europa soll ein menschliches Antlitz erhalten", sagt Zwickel. Wer wollte dem widersprechen? Doch steckt nicht Menschlichkeit hinter dem Ziel, die Schranken zu Osteuropa zu öffnen und die Nachbarn am gemeinsamen Markt zu beteiligen? Den Prozess der Vernetzung wird niemand stoppen können. Aber verzögern könnten die Gegner ihn schon. Gut, dass es die Globalisierung gibt. Denn sie hat uns Internet, Links und all die schönen Dinge beschwert, mit denen die Globalisierungsgegner nun gegen die Globalisierung kämpfen können. Es ist die Ironie, dass der Protest die Globalisierung voraussetzt. Sollten Sie jetzt Lust auf Nizza verspüren, gibt es auf unserer Internetseite ein Lastminute-Link ( www.destroyimf.org/afterprague/action/niceD4.html ) mit Wissenswertem über den Gegengipfel. Gute Reise.

ank

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