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Europas Facharbeiter: Falsches Rezept

Die EU sollte auf sich selbst vertrauen - und ihr eigenes Potenzial auschöpfen.

Die Analyse, die EU-Innen- und Justizkommissar Franco Frattini geliefert hat, ist nicht neu, aber richtig: In Europa gehen die Geburtenraten zurück, zwischen Lappland und den griechischen Inseln überaltert der Kontinent, gleichzeitig schrumpft der Anteil der arbeitenden Bevölkerung. Folglich droht der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zur Bremse der europäischen Wirtschaft zu werden. Die Krankheit ist also erkannt – ob allerdings das Rezept, das man in Brüssel empfiehlt, der Weisheit letzter Schluss ist, muss bezweifelt werden. Denn die ins Auge gefasste Öffnung der europäischen Grenzen für qualifizierte Arbeitskräfte darf nicht im Mittelpunkt stehen. Die EU sollte als Erstes die Potenziale des europäischen Arbeitsmarktes ausschöpfen. Dazu gehören auch die neuen mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten. EU-Partnerländer wie Deutschland sollten die Chancen nutzen und den Menschen zügig die im EU-Vertrag verbriefte Freizügigkeit zugestehen. Vor allem aber sollten wir Europäer auf uns selbst vertrauen. Notwendig sind eine Stärkung der Familienpolitik und deutlich mehr Investitionen in die Bildungs- und Ausbildungssysteme. tog

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