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Europas Schulden: Gut gehaushaltet

Mit mehr als achteinhalb Billionen Euro stehen die Länder der Europäischen Währungsunion zurzeit insgesamt in der Kreide. Das ist eine unvorstellbar hohe Zahl – und für viele der Beleg, dass Sparpolitik allein niemals den Weg aus der Krise weisen kann und jede Kritik am stabilitätssüchtigen Deutschland berechtigt ist.

Mit mehr als achteinhalb Billionen Euro stehen die Länder der Europäischen Währungsunion zurzeit insgesamt in der Kreide. Das ist eine unvorstellbar hohe Zahl – und für viele der Beleg, dass Sparpolitik allein niemals den Weg aus der Krise weisen kann und jede Kritik am stabilitätssüchtigen Deutschland berechtigt ist. Man kann die neuen Daten der EU-Statistiker aber auch anders lesen: Nur in sieben der 17 Euro-Länder ist die Neuverschuldungsquote zwischen 2011 und 2012 gestiegen – alle anderen Staaten haben es geschafft, ihr Defizit stabil zu halten oder zu senken. Selbst solche wie Irland, Italien oder Frankreich, die mancher schon in einem Atemzug mit Griechenland und Spanien nennt. Der Plan, die Haushalte zu sanieren, mag für viele Bürger schmerzvoll sein. Der Trend zeigt aber in die richtige Richtung, auch wenn der Prozess wohl noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird. Zumal es eine weitaus schmerzvollere Variante gegeben hätte: Nach dem Willen der Finanzmärkte, denen sich die Südländer mit ihrer Schuldenmacherei ausgeliefert hatten, hätten Griechenland und Co. 2009 ihre Defizite noch viel radikaler und rascher senken müssen. Nur die Solidarität der soliden Länder hat sie davor bewahrt. brö

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