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Meinung: Europas Vernunft

Auf den ersten Blick scheinen die Europäer wieder das Klischee der ewigen Zauderer zu erfüllen: In Kongo soll im Juni gewählt werden, und europäische Soldaten sollen dabei Stabilität garantieren. Aber die EU-Verteidigungsminister winden sich – in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist kein klarer Wille zur Entsendung einer robusten Truppe erkennbar.

Auf den ersten Blick scheinen die Europäer wieder das Klischee der ewigen Zauderer zu erfüllen: In Kongo soll im Juni gewählt werden, und europäische Soldaten sollen dabei Stabilität garantieren. Aber die EU-Verteidigungsminister winden sich – in Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist kein klarer Wille zur Entsendung einer robusten Truppe erkennbar. Das mag kleinmütig wirken. Die Verteidigungsminister tun dennoch gut daran, wenn sie dreimal überlegen, bevor sie europäische Soldaten in einen möglicherweise unüberschaubaren Kampfeinsatz schicken. Es geht schließlich nicht darum, dass die EU in Afrika die Muskeln spielen lässt, um so international glaubwürdiger zu erscheinen. Viel größer ist das Risiko für die EU, in den Konflikten in Kongo zur Partei zu werden. Wer gehofft hatte, dass die Europäer das sicherheitspolitische Vakuum in Afrika möglichst schnell füllen würden, mag von der Politik des EU-Außenbeauftragten Javier Solana enttäuscht sein. In Wirklichkeit zeigt Solana aber, dass auch Brüssel Sinn für Realpolitik hat: Die EU muss sich zunächst einmal um die Sicherheit in Europa kümmern. Und das ist – der Einsatz der europäischen Friedenstruppe in Bosnien zeigt es – schon viel. ame

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