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EZB senkt Zinsen: Verzagt

Die Senkung der Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt erweckt den Anschein, als hätten die Währungshüter den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen.

Warum so zögerlich? Die Wirtschaftslage in Europa ist hundsmiserabel, daran zweifelt niemand, auch nicht die Europäische Zentralbank (EZB). Und der Tiefpunkt steht erst noch bevor. Trotzdem erweckt die Senkung der Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt den Anschein, als hätten die Währungshüter den Ernst der Lage noch nicht begriffen. Sicher, sie wollen ihr Pulver trocken halten und in der Wirtschaft keine Panik schüren durch einen beherzteren Zinsschritt. Doch für Zauderei ist keine Zeit, aus mehreren Gründen. Erstens zögern die Banken weiter, Firmen und Verbrauchern Kredite zu geben, da ist jede Hilfe der EZB durch billigeres Geld willkommen. Zweitens muss die Geldpolitik die milliardenschweren Konjunkturprogramme der Industrieländer angemessen unterstützen. Und drittens ist die Angst vor Inflation, sonst die Hauptsorge der EZB, derzeit völlig unbegründet. Ohnehin ist nicht auszuschließen, dass die EZB sich schon bald auf eine neue Zeit einstellen muss – die Senkung der Zinsen auf null Prozent und eine Stützung von Banken und Wirtschaft mit Hilfe der Notenpresse. Die USA machen vor, wie das geht. brö

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