zum Hauptinhalt

Meinung: Fabulierkunst

„Papst der Verheißung“ vom 15. März Zu diesem schönen Artikel möchte ich noch Folgendes ergänzend hinzufügen: Auch in der Musik spielt Assisi eine Rolle: Paul Hindemith (1895–1963) hat das Orchesterwerk „Nobilissima visione“ im Jahre 1938 komponiert, leider ist dieses hervorragende Stück so gut wie nie zu hören!

„Papst der Verheißung“ vom 15. März

Zu diesem schönen Artikel möchte ich noch Folgendes ergänzend hinzufügen: Auch in der Musik spielt Assisi eine Rolle: Paul Hindemith (1895–1963) hat das Orchesterwerk „Nobilissima visione“ im Jahre 1938 komponiert, leider ist dieses hervorragende Stück so gut wie nie zu hören! – Der westdeutsche Kirchenkomponist Kurt Hessenberg (1908–94) hat die Motette „O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens“ nach dem Krieg komponiert, ein hochbedeutendes Werk, führende Berufschöre haben das Stück in beiden deutschen Staaten aufgeführt. Als Textverfasser wurde seinerzeit Assisi angegeben. Nach neuestem Forschungsstand soll der Autor eine andere Person sein, das Stück läuft jetzt mit dem Untertitel „Text im Geist von Assisi“.

Gotthold Müller, Chemnitz

„Ganz in der Tradition der Kirche“

vom 17. März

Vielen Dank für diesen Kommentar. Er ist für mich ein Zeichen der Hoffnung und der Befreiung, weil er zeigt, dass man sich heutzutage nicht mehr alles von den Kirchen gefallen lassen braucht.

Es wird zurzeit diskutiert, wie weit der neue Papst die Junta unterstützt hat. Völlig unstrittig ist offenbar, dass viele Bischöfe die Militärregierung offen unterstützt und in Reden und Erklärungen zum „Krieg Gottes“ ermutigt haben.

Aber bei der aktuellen Diskussion scheint das Verhalten der anderen Bischöfe völlig gleichgültig zu sein, solange man nur dem Papst nichts nachweisen kann. Jede andere Organisation hätten diese Tatsachen schwer ins Straucheln gebracht, insbesondere wenn sich diese als Hüterin der Moral aufspielen würde, aber die katholische Kirche kann sich scheinbar alles erlauben.

Auch die nachweisbare Kollaboration der katholischen Kirche mit den faschistischen Regimen in Europa scheint an dieser völlig schadlos vorübergegangen zu sein.

Ralf Böhm, Berlin-Buckow

Es drängt mich, etwas zu Harald Martensteins klugen Worten zu sagen:

Nach der ermüdenden Habemus-papam-Wuselei der letzten Tage ein wundervoll pointierter Kontrapunkt: Harald Martenstein hat sich diesmal selbst übertroffen. Meine Hochachtung!

Bei dieser Gelegenheit ein Wort zum Zölibat, über den so viel mit theologischen Argumenten diskutiert wird. Tatsächlich hat er nur einen höchst profanen Grund: das Geld der Kirche. Wenn die Priester Familie hätten, würden sie für Frau und Kinder eine finanzielle Absicherung anstreben und ihnen etwas vererben wollen. Jetzt leben die Amtsträger offenbar nicht schlecht, wenn man etwa noch die zumeist recht wohlbeleibten Herren Kardinäle vom Konklave vor Augen hat. Nach ihrem Tode bleibt aber aller Besitz der Institution Kirche erhalten.

Dr. Eckhart Dietrich, Berlin-Frohnau

Die heutige, das Papst(un)wesen beschreibende Glosse war – dank der Recherchearbeit von Harald Martenstein und der einzigartigen Fabulierkunst – wieder so großartig und nötig, dass ich dazu nur gratulieren kann. Spätestens jetzt sollte Ihnen der Verlag eine monatliche Honorarerhöhung, die aus naheliegenden Gründen vielleicht besser in Schweizer Franken auszuzahlen ist, fortdauernd gewähren.

Danke. Hoffentlich bleiben Sie dem Tagesspiegel noch möglichst lange erhalten.

Walter Müller, Berlin-Schöneberg

Mit Ihrer Satire zur Papstwahl haben Sie wieder einen Volltreffer gelandet.

Hervorragend recherchiert und mit dem nötigen Witz zu Papier gebracht: besser kann die (Schein-)Moral der katholischen Kirche nicht entlarvt werden. Auch in der Neuzeit bietet diese Kirche reichlich Stoff für weitere satirische Anmerkungen. Also, weiter so.

Dr. Ralf Justiz, Berlin-Spandau

„Ach, wie möchte ich eine arme Kirche“ vom 18. März

Um die katholische Kirche und ihren Papst mache ich mir keine Sorgen; sie setzen ihren verdienten Niedergang fort. Aber um den Tagesspiegel! „Ach, wie möchte ich eine arme Kirche!“ und die weiteren Äußerungen des Papstes, die entweder banal oder einfältig oder verlogen sind, werden dem Leser als Juwelen präsentiert, dazu noch in einer Diktion, die man in einem Bistumsblättchen oder der Regenbogenpresse erwartet.

Was für ein Bild hat der Tagesspiegel von seinen Lesern, dass er ihnen derartiges zumutet?

Albrecht Pöhlmann, Berlin-Lichterfelde

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false