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Meinung: Falsches Schlachtfeld

HAT DER ZIVILDIENST EINE ZUKUNFT?

Ist der Zivildienst ein hinreichender Grund dafür, an der Wehrpflicht festzuhalten? Die Frage stellen heißt, sie verneinen. Wenn der Zwangsdienst beim Militär militärisch sinnlos wird – und diese Entwicklung zeichnet sich ja überdeutlich ab –, entfällt automatisch die Basis für den Zwangsdienst am Menschen, der Natur oder der Gemeinschaft. Ist das ein Schaden? Es ist wohl eher nur ein bisschen schade. So wie die Wehrpflicht für eine Einbindung der Armee in die Gesellschaft steht, steht der Zivildienst für die Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber Kranken und Alten. Wir sollten schon jetzt gemeinsam überlegen, wie dieser Dienst dann auf freiwilliger Basis gestärkt und honoriert werden könnte – was ja nicht zwingend in Euro geschehen müsste, sondern auch in anderen Vorteilen bestehen könnte, im Studium, im Beruf. Der Schaden im tatsächlichen Sinne würde sich durch ein Ende des Zivildienstes wohl eher in Grenzen halten. Schon heute verzichten Alten und Krankenpflegedienste oft auf Zivis, weil Zeit und Geld für eine Ausbildung aufgewendet werden müssen, die sich dann doch nur kurz auszahlt. In diesem Fall sind Minijobber oft auf Dauer günstiger. Was kein Schaden ist in einer Gesellschaft, die für ihre gering qualifizierten Mitglieder wenig Arbeit hat. Ärgerlich nur ist an der derzeitigen Zivildienst-Debatte, dass sie ein Stellvertreter-Krieg ist. Die wahre Frage heißt: Wehrpflicht – ja oder nein! bib

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