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Meinung: Familienzusammenführung: Cousinenglück

Wir lesen die "Bild"-Zeitung selbstverständlich nicht, weil wir dafür viel zu gebildet sind. Aber wenn wir sie lesen würden, dann hätten wir gestern auf der zweiten Seite zwei Damen mittleren Alters sehen können, die sehr rothaarig und fröhlich in die Kamera lächelten.

Wir lesen die "Bild"-Zeitung selbstverständlich nicht, weil wir dafür viel zu gebildet sind. Aber wenn wir sie lesen würden, dann hätten wir gestern auf der zweiten Seite zwei Damen mittleren Alters sehen können, die sehr rothaarig und fröhlich in die Kamera lächelten. Diese Damen haben nun via "Bild" einen gut aussehenden Herrn ebenfalls mittleren Alters eingeladen, sie mal zuhause zu besuchen. Die ganze Sache wäre nicht der Erwähnung wert, wenn es sich bei den beiden Frauen nicht um die lang verloren geglaubten Cousinen von Bundeskanzler Gerhard Schröder handeln würde. Der möchte nun, wie gestern bekannt wurde, am 9. Mai in Gera Inge Siegel und Heidelinde Munkewitz kennen lernen. Dass der Kanzler sich über nichts so sehr freut, wie auf seine alten Tage nochmal ein paar Cousinen kennen zu lernen, liegt auf der Hand. Doch auch für die hätte es schlechter ausgehen können. Mit ein bisschen Pech hätten sie am Ende Rudolf Scharping oder gar Jürgen Trittin zum Vetter bekommen können. Oder überhaupt keinen Politiker, sondern einen Unternehmer aus der Old Economy oder, welch furchtbarer Gedanke, einen schwäbischen Beamten. Nein, Inge und Heidelinde haben Glück gehabt. Und wir alle könnten von nun an hoffen, irgendwann Cousins von Bill Gates oder Boris Becker zu werden. Wenn wir die "Bild"-Zeitung lesen würden. Was wir ja nicht tun.

beu

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