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Meinung: "Fandungsplakat": Die List der Unvernunft

Wir wissen nicht, ob Laurenz Meyer so lange Generalsekretär der CDU bleiben wird wie sein Vorgänger Ruprecht Polenz. Und der war es weniger als ein Jahr.

Wir wissen nicht, ob Laurenz Meyer so lange Generalsekretär der CDU bleiben wird wie sein Vorgänger Ruprecht Polenz. Und der war es weniger als ein Jahr. Doch ein historisches Verdienst von Laurenz Meyer scheint schon jetzt festzustehen: Er hat mit dem "Kanzler-gleich-Krimineller"-Plakat tatkräftig mitgeholfen, die grässliche 68er-Debatte zu beenden. Eigentlich wollte die Union Fischer und Trittin noch eine Weile als "Steinewerfer" und "RAF-Sympathisant" unter Generalverdacht stellen - daraus wird jetzt, Meyer sei Dank, wohl nichts. Es gibt nicht nur eine List der Vernunft, sondern auch eine List der Unvernunft. Denn das Verbrecher-Plakat hat auch den Blick auf die 68er-Debatte verschoben: Das Problem scheint nun nicht mehr "68" zu sein, sondern dass Teile der Union im Zweifel Sozis noch immer für Verbrecher halten und die Schützengräben der 50er wieder ausheben. Aber wer will da schon wieder hin? Apart klingt übrigens auch Meyers Begründung für das Plakat: Sonst höre der Union ja niemand zu. Radau statt Argumente - damit allein wird kein Politiker sehr alt. Und: Wie viele Generalsekretäre braucht Angela Merkel noch?

sr

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