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FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle.

© dpa

FDP und Bundestagswahl: Die Liberalen sind das Problem der Union

Die Kanzlerin sieht ihrer Wiederwahl entgegen, doch ihr eigentliches Problem ist die FDP. Für viele Konservative stellt sich die Frage: Was muss ich am 22. September tun, damit Merkel weiterregiert, aber möglichst ohne die Liberalen?

Ist die Kanzlerin gar nicht zu packen? Doch, das ist sie. Denn Angela Merkel hat mindestens vier Schwachstellen. Sie heißen Philipp Rösler, Guido Westerwelle, Dirk Niebel und Rainer Brüderle. Zugegeben, auf der FDP herumzuhacken, ist etwas billig. Sie ist derart handzahm, pflegeleicht und geräuscharm geworden, dass sie wie ein Anhängsel der CDU wirkt, eine Art „AG Liberale in der Union“. Dabei ist sie – Überraschung! – eine eigene Partei. Außerdem scheint sie mit umfragestabilen fünf Prozent wieder in den Bundestag einziehen zu können. Bedenklich indes sind die Negativwerte der Liberalen. Es klingt paradox, aber so zufrieden die Deutschen mit Merkel und der Leistung der Bundesregierung sind, so unbeliebt ist das Gelbe bei den Schwarzen. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der bürgerlich-konservativen Wähler steht vor dem Problem: Was muss ich am 22. September tun, damit Merkel weiterregiert, aber möglichst ohne Rösler, Westerwelle, Niebel und Brüderle? Ein solches Kalkül entwertet die Leihstimmenlogik. Außerdem würden durch eine starke FDP rein rechnerisch die Chancen für eine Ampelkoalition aus Rot, Grün und Gelb steigen, durch die die Union ihre Macht verlöre. Mehr denn je sind die Liberalen gezwungen, Profil zu entwickeln. Auf Hilfe zu hoffen, wäre diesmal zu riskant.

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