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Mund zu und durch: der designierte FDP-Generalsekretär Patrick Döring.

© dpa

FDP und Dreikönig: Patrick Döring sorgt für liberalen Fehlstart

Er will so anders sein als sein Vorgänger Christian Lindner. Mit seinen unbedachten Äußerungen hat er im Ziel aber dasselbe erreicht wie sein Vorgänger: Parteichef Philipp Rösler Schaden zugefügt.

Patrick Döring ist nicht nur anders als Christian Lindner. Er will auch ganz anders sein als sein Vorgänger im Amt des Generalsekretärs der FDP. Während sich Lindner gern als programmatischer, intellektueller General gesehen hat, legt Döring mehr Wert auf Klartext. Das ist ihm nun mit Bravour gelungen. Im Ergebnis nehmen sie sich aber nicht viel, denn beide meinen es mit ihrem Chef Philipp Rösler nicht gut.

Der eine, Lindner, tritt überraschend ab und garantiert so Rösler und der FDP den Fortbestand der Krise. Der andere, Döring, ist noch nicht einmal offiziell im Amt und schafft es schon, mit unbedachten Interview-Äußerungen seinen Chef bloßzustellen. Rösler sei kein „Kämpfer“, sondern ein „Wegmoderierer“, sagte er dem „Stern“. Was aber braucht eine Drei-Prozent-Partei sonst, als einen Kämpfer an ihrer Spitze?

Auf jeden Fall kein „Weichei“. Als solches steht Rösler nun aber wenige Tage vor dem traditionellen Dreikönigstreffen der FDP dar. Damit hat Döring den Start der FDP in ein vielleicht schicksalhaftes Jahr 2012 gründlich versemmelt. Rainer Brüderle wird es wohl freuen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende dürfte das kopflose Treiben der Jungen weiter amüsiert beobachten und wissen, dass sein Einfluss wächst – egal, ob irgendwann als Chef oder als graue Eminenz. Ein Kämpfer ist er auf jeden Fall. Und das wird er auch auf dem heutigen Parteitag der baden-württembergischen FDP unter Beweis stellen wollen. Einen anderen Ort hat er auch nicht, weil er beim morgigen Dreikönigstreffen keine Rede halten darf. Aber das mit dem Reden übernehmen ja derzeit andere Liberale - mit mehr oder minder großem Erfolg.

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