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FDP: Westerwelle light?

Auch für Guido Westerwelle gilt nun das neue politische Einmaleins einer Fünfparteienlandschaft: Lass’ dir Türen offen, was Koalitionen angeht. Doch das Dilemma der Liberalen bleibt bestehen.

Auch die FDP hat gelernt. Was blieb ihr auch anderes übrig? Noch im Januar, zu „Dreikönig“, dem traditionellen Jahresauftakt der Liberalen, war Parteichef Guido Westerwelle nicht einen Millimeter davon abzubringen, dass 2009 nichts, aber auch gar nichts anderes als ein schwarz-gelbes Bündnis infrage kommt. Die Nibelungentreue ihres Chefs zu Angela Merkel ging seinerzeit doch einigen FDP-Leuten auf die Nerven. Spätestens nach Hessen und Hamburg gilt nun auch für Westerwelle das neue politische Einmaleins einer Fünfparteienlandschaft: Lass’ dir Türen offen, was Koalitionen angeht. Das hat Westerwelle – vor allem aber Generalsekretär Dirk Niebel – mittlerweile zwar gemacht, nicht nur Richtung Jamaika, auch Richtung Ampel, trotzdem bleibt die FDP in einem Dilemma. Westerwelle steht politisch und ganz persönlich für Schwarz-Gelb: Steuerabbau, Entbürokratisierung, mehr Eigenverantwortung der Bürger. Die Öffnung hin zu einer liberalen Partei alter Prägung, die die Bürgerrechte wieder hochhält, die sich um Umwelt- und Sozialpolitik kümmert, also wieder näher an die Menschen rückt, wurde von einer breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Würde die FDP jetzt schon zu deutlich dem Werben der SPD nachkommen, müsste das nicht automatisch neue Wähler bringen. Es könnte auch die eigentliche Klientel verprellen. Die, die keinen Westerwelle light wollen. ale

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