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Meinung: Feste neben den Festungen

Panikfantasien sind gar nicht nötig. Die Gefahr, Attentäter könnten bei der von tausenden Fußballfans besuchten Übertragung eines WM-Spiels auf einer Großbildleinwand im Freien ein Blutbad anrichten, ist mühelos vorstellbar.

Panikfantasien sind gar nicht nötig. Die Gefahr, Attentäter könnten bei der von tausenden Fußballfans besuchten Übertragung eines WM-Spiels auf einer Großbildleinwand im Freien ein Blutbad anrichten, ist mühelos vorstellbar. Ähnliche Pläne, große Plätze voller Menschen anzugreifen, haben Terroristen bereits verfolgt. Ende 2000 wollten Islamisten auf dem Weihnachtsmarkt in Straßburg eine Nagelbombe zünden. Die Polizei konnte die Gruppe gerade noch rechtzeitig festnehmen. Offenbar in Erinnerung an solche Beinahe-Attentate hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble jetzt die Länder aufgefordert, mit Videokameras die Übertragung von WM-Spielen auf großen Plätzen zu überwachen. Der Vorschlag erscheint sinnvoll, reicht aber womöglich nicht. Mehr Sicherheit böten Polizeikontrollen rings um große WM-Partys, selbst wenn die Fans murren. Aber es ist kaum nachvollziehbar, dass Stadien bei der Weltmeisterschaft zu Festungen hochgerüstet werden, die von Terroristen aber viel leichter zu attackierenden Veranstaltungen mit Großbildleinwänden schutzlos bleiben. Polizeipräsenz erscheint nötig – und könnte nebenbei auch Hooligans abschrecken. fan

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