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Meinung: Fischer-Spaltung

INITIATIVE WILL HANAUER PLUTONIUMFABRIK KAUFEN

Manchen Politikern werden die Lösungen für ihre Rollenprobleme über Nacht auf dem Silbertablett serviert. Was quält sich der arme Joschka Fischer seit Wochen mit dem bösen HanauProblem herum! Kaum hatte der Kanzler in China versprochen, die Plutoniumfabrik werde exportiert, witterte die grüne Basis Verrat in Berlin. Seither droht sie mit einem Sonderparteitag für den Ernstfall. Denn um Atomfabriken in Diktaturen zu exportieren, wurde die Macht nicht erobert. Zwischen allen Fronten agiert der Außenminister. Die Bürgerinitiative gegen den Hanau-Deal meint wohl, sie bringe Fischer in Verlegenheit, wenn sie auch von ihm Geld für den privaten Aufkauf der Anlage verlangt. Im Gegenteil: Sie bietet ihm eine Chance. Denn Fischer bemüht sich seit Wochen um den Beweis seiner Zerrissenheit: Leute, ich bin so sehr wie ihr gegen das Teufelsgeschäft, muss mich aber umständehalber an Gesetze halten. Ganz wie der Wahlslogan „Außen Minister, innen grün“. Jetzt hat Fischer die Chance, seine Gespaltenheit unwiderlegbar zu beweisen. Er muss nur 5000 Euro spenden, damit die Initiative dem Zuschlag für die Fabrik näher kommt, dann wird nach China geliefert. Wer fragt dann noch, warum er der eigenen Partei so lange verschwiegen hatte, was da Böses auf sie zukam? Nur eines kann Fischer wegen des winterfrostigen Verhältnisses zum Kanzler nicht versprechen: Dass er dem Privatmann Schröder auch noch 1000 Euro aus den Rippen leiert, damit Hanau verschrottet wird. hmt

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