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Meinung: Flottes Kirchenschiff

FINANZKRISE DES BERLINER ERZBISTUMS

Das Berliner Erzbistum wirkte wie ein maroder Tanker mit Schlagseite. Mit dem Sanierungsplan hat Kardinal Georg Sterzinsky die Rettungsseile angelegt, und einen neuen Kurs vorgegeben. Viel Ballast muss über Bord geworfen werden, Immobilien zum Beispiel. Gewohnte Rituale wird man vermissen. Erst recht die 400 Mitarbeiter, die entlassen werden – sie haben sinnvolle Arbeit geleistet. Auf die verbleibenden Priester, Küster und Verwaltungsmitarbeiter werden mehr Aufgaben und Belastungen zukommen. Das alles ist unbequem und kann zu unendlichen Streitereien führen. Aber nur, wenn dieser Sparplan umgesetzt wird, kann aus dem alten Tanker eine moderne Fähre werden. Eine, die sogar anderen ein Vorbild sein könnte. Wenn es gelingt, nicht nur zu kürzen, sondern das Bistum auch inhaltlich zu erneuern, würde die Krise zu einer Chance. Mancher ausgedünnten Gemeinde wird die Fusion mit dem Nachbarn gut tun. Wenn Pfarrer sich verstärkt um Ehrenamtliche bemühen müssen, kann auch das eine lahmende Pfarrei wieder lebendig machen. Und je mehr sich die Bistumsverwaltung externen Wirtschaftsexperten öffnet, umso besser. Nur so kann eine erneute Katastrophe ausgeschlossen werden. Die Konzepte dafür sind auf dem Tisch, der Kardinal ist bereit, sie umzusetzen. Jetzt braucht es noch einen kräftigen Ruck. clk

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