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Flüchtlinge in Berlin: Durchhalten, Herr Senator!

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Stimmung zu kippen drohte. Ob Flüchtlinge aus Syrien, Roma vom Balkan – davon will man hierzulande nicht allzu viele haben.

Sicher, neben einem Flüchtlingsheim zu wohnen, bringt zuweilen durchaus Probleme mit sich. Es gibt nachvollziehbare Gründe, weshalb auch Fragen danach berechtigt sind, wie viele Flüchtlinge in welchen Gebäuden für wie lange untergebracht werden sollen. Doch wenn, wie jetzt in Hellersdorf, diejenigen das Wort führen wollen, die eher Pogrome im Sinn haben als Hilfe für Bedürftige, dann muss der Staat das Recht der Flüchtlinge schützen. Der Staat ist in diesem Fall der Sozialsenator. Und Senator Mario Czaja hat gesagt, er werde in dieser Frage nicht weichen: Ein faires Asylverfahren sei ein Grundrecht. Dabei dürfte dem Senator aus der CDU klar sein, dass er sich auch mit einem Teil seiner traditionellen Klientel anlegt: konservativen, kleinbürgerlichen Wählern, die nebenan schlicht keine Flüchtlinge wollen. Man möchte Czaja wünschen, dass er diesen Weg trotz zu erwartender Gegenwehr durchhält. Czaja hat die Chance, sich als Konservativer mit menschlichem Antlitz einen Namen zu machen.

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