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Meinung: Fragt nach bei Kohl

Dieser Mangel an Achtung vor den Türken! Was jetzt aus der CDU an den Bosporus schallt, von der Kanzlerin und ihrem Parteigeneralsekretär, hat sicherlich auch einen sachlichen Hintergrund, ist aber in Art und Ton völlig unangemessen.

Dieser Mangel an Achtung vor den Türken! Was jetzt aus der CDU an den Bosporus schallt, von der Kanzlerin und ihrem Parteigeneralsekretär, hat sicherlich auch einen sachlichen Hintergrund, ist aber in Art und Ton völlig unangemessen. Belehrend. Überheblich geradezu. Wenn man die Türkei als Partner für Europa gewinnen will – ja, auch darum geht es – und wenn man die Türkei für Veränderungen ihrer Haltung gegenüber den Zyprioten, Griechen, anderen erwärmen will, dann geht das am besten mit einem Dialog auf Augenhöhe. Von oben herab wird das nichts. Da könnten die Christdemokraten übrigens Rat bei ihrem Altmeister Helmut Kohl einholen, und das nicht, weil er eine türkische Schwiegertochter hat. Schon vergessen? Die Türken, 74 Millionen, sind ein Kulturvolk, in ihrer Mehrheit immer gewesen. Die Türkei ist ein strategisch wichtiges Land, als Brücke in den Orient, als sicherheitspolitisches Glacis gen Osten. Fehler bemängeln ist das eine, Fortschritte anerkennen das andere. Von denen lässt sich berichten, hoffentlich tut das auch die EU. Andernfalls wird die Regierung in Ankara ihr Land neu ausrichten, weg von diesem Europa, das sich über die Maßen attraktiv wähnt, hin zum asiatischen Raum, zu Russland, und in die nahöstliche Region. Wer den Zugang zur Türkei verliert, verliert viel. cas

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