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Frankreich, Deutschland und Mali: Die Achse der Heuchler

Im Fall Mali tun alle nur so, als ob. Sonst wäre es eine echte Bewährungsprobe

Selten lauter geheuchelt. Mit diesen Worten lässt sich zusammenfassen, was derzeit in Frankreich und Deutschland über Mali geredet wird. Die Franzosen wollen sich und die Welt glauben machen, dass ihr sehr begrenztes militärisches Engagement die Gefahren des militanten Islamismus in der afrikanischen Region nachhaltig eindämmen kann. Das kann es nicht. Zu den Kollateralschäden der Intervention in Libyen zählt ja, dass Waffen en gros – aus Gaddafis Beständen wie aus denen der Rebellen – in die Südsahara gelangten und nun in den falschen Händen sind. So gebiert eine Intervention die nächste. Die Deutschen wollen sich und die Franzosen glauben machen, dass sie in dieser Sache eng an der Seite ihres engsten europäischen Verbündeten stehen. Freilich schließen sie Kampftruppen aus und begnügen sich mit etwas logistischer Unterstützung. Würde François Hollande den Affront ernst nehmen und nicht selber nur gaukeln, stünde die Achse Paris-Berlin vor einer Bewährungsprobe. So aber tun alle Seiten als ob. Nur die dschihadistischen Gruppen nicht. Die morden und wüten in dem achtgrößten Land Afrikas weiter.

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