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Frauenquote: Die Mischung macht’s

So rasch kann’s gehen. Die Frauenquote, jahrzehntelang gehasst, geschmäht als Schutzraum für Minderbemittelte, als Ende der Herrschaft der Besten, kurz als finaler Sprengsatz zum Untergang des Abendlands: Sie scheint durch zu sein.

So rasch kann’s gehen. Die Frauenquote, jahrzehntelang gehasst, geschmäht als Schutzraum für Minderbemittelte, als Ende der Herrschaft der Besten, kurz als finaler Sprengsatz zum Untergang des Abendlands: Sie scheint durch zu sein. Zwischen den Verhandlerinnen und Verhandlern der künftigen rot-schwarzen Koalition geht es nur noch um etwas mehr oder weniger. Die berühmten 30 Prozent scheinen gesetzt, also jene kritische Masse, die Forschung wie Praktikerinnen als Minimum ansehen, damit Frauen wirklich loslegen können und nicht den Löwenanteil ihrer Arbeitskraft für Kämpfe um ihr Recht auf Führung und Verantwortung verschwenden müssen. Darf frau träumen? Dies könnte der Beginn eines endlich auch deutschen Zeitalters der Vielfalt werden. Peter Löscher, der – ja, warum? – inzwischen geschasste Siemens-Chef, fand bei Amtsantritt seinen Vorstand „zu männlich, zu weiß, zu europäisch“ und machte damit klar, dass es nicht nur um Frauen geht. Nur gemischte Gruppen, ethnisch, weltanschaulich, zwischen Männern und Frauen, Alten und Jungen, sind wirklich erfolgreich. Wer auf dem Ohr Gerechtigkeit nicht hört, versteht vielleicht dies: Die Mischung macht’s. „Made in Germany“ ist da keine Ausnahme. ade

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