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Meinung: Freiwillige Selbstkontrolle

Die große Überraschung war Nicolas Sarkozy. Der Kandidat der konservativen Regierungspartei UMP, der in Anspruch nimmt, auf alles eine Antwort zu wissen, autoritär wirkt und sich bei Widerspruch zu verbaler Brutalität hinreißen lässt, hatte sich für das Fernsehduell mit der sozialistischen Konkurrentin Ségolène Royal strengste Selbstkontrolle auferlegt.

Die große Überraschung war Nicolas Sarkozy. Der Kandidat der konservativen Regierungspartei UMP, der in Anspruch nimmt, auf alles eine Antwort zu wissen, autoritär wirkt und sich bei Widerspruch zu verbaler Brutalität hinreißen lässt, hatte sich für das Fernsehduell mit der sozialistischen Konkurrentin Ségolène Royal strengste Selbstkontrolle auferlegt. Respektvoll sprach er sie als „Madame“ an, blieb im Ton höflich unterkühlt und ließ allenfalls Ironie anklingen, wenn er darum bat, ausreden zu dürfen: „Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich meinen Satz beende?“ Royal dagegen suchte von Beginn an nach Gelegenheiten, Sarkozy aus der Reserve zu locken. Sie attackierte da, wo sie Schwächen zu entdecken glaubte, ließ aber in der Sache manchmal die erwartete Präzision vermissen. Die Ausgangslage für die zweite Wahlrunde dürfte sich damit kaum verändert haben. Beide hätten ihr jeweiliges Lager erreicht, ohne jedoch eine Bewegung in die eine oder andere Richtung auszulösen, konstatierten Politologen. Nur einer sieht jetzt klarer: François Bayrou, der ausgeschiedene Zentrist, will am Sonntag auf keinen Fall für Sarkozy stimmen. Aber auch das war eigentlich erwartet worden . hhb.

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